Dramatischer Einsatz der FF Alsterdorf in den Morgenstunden des 16.12.2023

In den Morgenstunden des 16.12.2023 kam es zu einer Feuermeldung im Einsatzgebiet der FF Alsterdorf in dessen Verlauf es zu einem dramatischen Zwischenfall kam. Um 06.55 wurden die meisten Kamerad:innen der FF Alsterdorf unsanft aus dem Schlaf gerissen. Die Einsatzmeldung lautet „ALARM – Henry-Budge-Straße / Feuer auf Balkon“. Bereits bei der Ankunft der FF Alsterdorf gab der Zugführer der Feuer- und Rettungswache Alsterdorf die Rückmeldung „Brennt Wohnung in voller Ausdehnung, Brandbekämpfung mit 2 C-Strahlrohren in Vorbereitung“. Umgehend unterstützen die Einsatzkräfte der FF Alsterdorf die kurz zuvor eingetroffene Löschgruppe 16 der Berufsfeuerwehr beim aufbauen der Wasserversorgung, der Bereitstellung eines mit Atemschutz ausgerüsteten sog. Sicherrungstrupps sowie dem in Bereitstellung bringen einer vierteiligen Steckleiter auf der Rückseite des Gebäudes. Parallel hierzu machte sich bereits der Angriffstrupp der Feuer- und Rettungswache Alsterdorf über den Treppenraum auf den Weg zur Brandbekämpfung der Wohnung im 1.OG des Mehrfamilienhauses.

Auf der Gebäuderückseite schlugen die Flammen bereits massiv in die darüber liegenden Geschosses des Gebäudes, hier übernahm ein Trupp der FF Alsterdorf ein C-Strahlrohr zur Brandbekämpfung.

Im Verlauf des Einsatzes kam es nun zu einem an Dramatik kaum zu übertreffenden Zwischenfall: der Angriffstrupp der Feuer- und Rettungswache wurde von der eingesetzten Atemschutzüberwachung über Funk nach mehrmaligen Versuchen nicht mehr erreicht. Die Atemschutzüberwachung meldete dies an den Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, dieser wiederum meldete die „Maydaylage“ an die Rettungsleitstelle, wodurch ein massives weiteres Kräfteaufgebot an die Einsatzstelle entsandt wurde. Parallel hierzu ginge mehrere Trupps zur Rettung der Kollegen unter Atemschutz in die Brandwohnung vor.

In der Brandwohnung stellte sich heraus, dass dem vorgehenden Trupp auf Grund der hohen Brandlast, welche sich in der Wohnung befand, der Rückzugsweg abgeschnitten wurde. Umgehend wurde die Suche der Kollegen eingeleitet, diese zeigte nach einiger Zeit glücklicherweise Erfolg! Zunächst wurde ein Kollege aufgefunden, ins Freie begleitet und umgehend eine medizinische Erstversorgung eingeleitet. Kurze Zeit später wurde auch der zweite Kollege in einem weiteren Raum gefunden, welcher durch Müllberge verschlossen war. Von mehreren Trupps wurde der Kollege aus der Wohnung gerettet und ebenfalls rettungsdienstlich erst versorgt.

Beide Kollegen der Berufsfeuerwehr wurde umgehend durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser transportiert, einer der Kollegen konnte bereits kurze Zeit später das Krankenhaus wieder verlassen, der zweite Kollege wurde 24 Stunden in einem Krankenhaus überwacht und konnte ebenfalls am darauffolgenden Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Die Kollegen der Feuer- und Rettungswache Alsterdorf, sowie die Kamerad:innen der Freiwilligen Feuerwehren Alsterdorf und Groß Borstel wurde, auf Grund der hohen körperlichen- und psychischen Belastung zeitnah aus dem Einsatz entlassen und fanden sich gemeinsam in den Räumlichkeiten der Feuer- und Rettungswache Alsterdorf ein. Hier übernahm die Sondereinsatzgruppe Gesprächsnachsorge der Feuerwehr Hamburg die sog. psychosoziale Notversorgung. Hier konnten Kollegen und Kamerad:innen in einem geschützten Raum das Erlebte besprechen und der Verarbeitungsprozess der glücklicherweise sehr seltenen Einsatzlage begonnen werde!

Diese Einsatzlage hat gezeigt, wie wichtig eine konsequente und sorgfältige Atemschutzüberwachung sowie ein fortlaufendes trainieren des Atemschutznotfalltrainings ist!

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle zogen sich bis in die Nachmittagsstunden des 16.12.2023 hinein!

Lesen Sie zu diesem Einsatz auch die Pressemitteilung der Pressestelle der Feuerwehr Hamburg unter dem Menüpunkt „EINSÄTZE“